
KFZ-VERSICHERUNG: VIEL PS = VIEL BEITRAG?
Früher war die Versicherungswelt einfach. Ein Porsche war teurer zu versichern als ein Golf.
Einfach, weil er mehr PS hatte.
Punkt.
Und heute?
Als Alter Hase hinterm Steuer, werden sich noch an die Zeit erinnern können, als wir Ihnen mit schnellem Blick in eine Tabelle sagen konnten, wie teuer die Versicherung für einen Pkw ausfällt. Der Großteil der neu zugelassenen Fahrzeuge war – grob gesprochen – mit einer Motorleistung zwischen 75 und 120 PS ausgestattet. Darüber war man meist schon bei teuren Fahrzeugen. Da passten Versicherung und Preis irgendwie immer zusammen. Die Deregulierung des Versicherungsmarkts mit all seinen Auswüchsen, gerade in der Kfz-Versicherung, änderte vieles.
Heute können Sie zum nächsten Ford-Händler gehen und sich für unter 50.000 Euro einen Mustang mit 450 PS bestellen. Zum Vergleich: Einen neuen Golf bekommen Sie mit Ausstattung auch recht problemlos auf mehr als 48.000 Euro.
Ich rede also nicht von unerreichbaren Sportwagen. Im Durchschnitt gab man in Deutschland letztes Jahr übrigens 34.870 Euro für einen Neuwagen aus – aber da waren natürlich auch Lada Taigas (ja, der alte Niva wird immer noch gebaut), Dacia Dusters, Polos, Corsas… Eben Autos mit deutlich niedrigerem Neupreis, die den Durchschnitt drücken.
Was ich damit ausdrücken möchten: Es war wohl noch nie so einfach und preiswert, an ein sehr stark motorisiertes Fahrzeug zu kommen wie heute.
„Aber was der an Versicherung kostet!“, hört jetzt der ein oder andere die sorgenvolle Stimme der Mutter im Kopf. Tatsächlich ist besagter Mustang nicht anders eingestuft wie ein Golf IV TDI mit 90 PS. Zumindest was die Haftpflicht angeht. Bei teureren PS-starken Fahrzeugen liegt die Einstufung in Haftpflicht oft noch günstiger. Die Typklassen sind die Quintessenz der Schadenstatistik: Mit viel PS werden einfach nicht automatisch viele Drittschäden verursacht. Folglich muss man auch nicht so viel für die Haftpflicht zahlen.
Im Kaskobereich sieht es etwas anders aus. Hier sind hochmotorisierte Fahrzeuge tatsächlich häufiger höher eingestuft. Hier mag in die Statistik mit einfließen, dass der ein oder andere Fahrer das Gaspedal dann doch mal ganz durchtritt und durch Nässe oder Fahrbahnverschmutzung die Kontrolle verliert. Überwiegend sind es aber Reparaturfreundlichkeit und Ersatzteilpreise, welche die Kasko-Typklassen bilden. Der Kotflügel eines Golfs wird immer recht günstig sein, weil sehr viele davon produziert wurden und das Teil bei wohl jeder Motorisierung passt. Je seltener ein Fahrzeug ist, desto weniger Ersatzteile werden produziert, desto teurer können diese sein. Und auch die Materialien einer Karosserie werden zunehmend eine Rolle spielen. Edelstahl kann man nicht ausbeulen. Aluminum ist teuer in der Produktion. Bei Kunstfaser müssen meist ganze Elemente getauscht werden. Das merkt man natürlich in den Einstufungen.
Grundsätzlich ist es auch kein Problem, für einen PS-Boliden einen Versicherer zu finden. Im Kaskobereich steht es einem Versicherer frei, in seinen Annahmerichtlinien Grenzen beim Neuwert und/oder der Kaskotypklasse eines Models zu ziehen.
Den Abschluss möchte ich mit Fahrzeugen machen, die Sie nicht einfach im Internet rechnen können, da sie importiert wurden und keine Hersteller- und Typschlüsselnummer haben. Gerade US-Fahrzeuge fallen häufig mit hohen PS-Zahlen auf, weshalb ich das Thema hier gut aufgehoben finde.
Solche Fahrzeuge sind natürlich immer Einzelanfragen, bei denen ein Versicherer versucht, eine faire Einstufung basierend auf der eines möglichst ähnlichen Modells zu finden, das für den deutschen Markt gedacht war. In vielen Fällen wird es nichts wirklich 1 zu 1 vergleichbares geben, weshalb die Einstufungen bei jedem Versicherer unterschiedlich ausfallen werden. Die Praxis zeigt, dass solche Anfragen im persönlichen Gespräch mit Hahn Consult gut versicherbar sind.
Dass dies in jedem Fall so ist, kann ich Ihnen natürlich nicht garantieren.
Unser Rat: bevor du irgend etwas im Internet abschließt, versuche es doch einmal mit der persönlichen Beratung bei Hahn Consult.
Wir wünschen viel Erfolg und Spaß mit dem (bald beginnenden) „Kfz-Wahnsinn“.
Für eine Versicherungsberatung stehen Ihnen gerne zur Verfügung. Die Kontaktdaten finden Sie hier: https://hahn.versicherung/kontakt/ihre-ansprechpartner
Natürlich können Sie auch auf unserem Online-Rechner selbst rechnen. Bei Fragen wenden Sie sich, auch in diesem Fall, persönlich an das Team von Hahn Consult.